Ruß im Gesicht – Klassenspiel der 8. Klasse – 16. und 17. März 2019

Ein Rückblick…

…auf ein außergewöhnlich vielseitiges, bewegendes, rundes Klassenspiel …das seine Zuschauer in Bann gezogen hatte.

Den Klassenlehrern der 8. Klasse Frau Burkhardt und Herrn Wiemer ist es gelungen, ihre 33 Schüler*innen ganz für das gemeinsame Projekt zu gewinnen und deren Begabungen, ihren Mut und ihre Kreativität sowie Selbständigkeit zu Tage zu fördern:

Mitte März 2019 wurde die Geschichte der Schwarzen Brüder (nach dem Roman von Lisa Tetzner) auf der Bühne unserer Schule inszeniert, die die oft tragischen Schicksale der Kaminfegerjungs erzählt, die bis ins beginnende 20. Jahrhundert als meist Bauernjungen aus armen Tälern des Schweizer Kantons Tessins aus Not mit Hilfe von Menschen, die wir heute Kinder-/Menschenhändler nennen würden, nach Mailand verkauft wurden.

Die Hauptfigur Giorgio verlässt die Familie, zeigt Stärke nach außen, verbirgt seine unbeschreibliche Angst vor dem Ungewissen.

Auf der Überfahrt über den Lago Maggiore kentert im Sturm das Schiff, Giorgio und sein Freund Alfredo, retten ihrem Peiniger das Leben, aus Anstand und weil sie ihren Herzen folgen.

Giorgio freundet sich mit Angeletta, der todkranken Tochter seines Kaminfeger-„Meisters“ an, in beider Schwäche helfen sich die Kinder erfinderisch gegenseitig.

Klug und voller Ideen trotzen die Kaminfegerjungs ihren am Leben teils zerbrochenen „Meistern“, indem sie sich zusammenschließen, den Wert der Freundschaft entdecken und die daraus hervorgehende Kraft spüren. Am Ende – als einer der Jungs, Alfredo, an Tuberkulose stirbt – kommt es im sogar zur Aussöhnung mit der verfeindeten Kinderbande der „Wölfe“.

Mithilfe eines Schweizer Arztes überlisten die Kinder – gestärkt durch ihre kameradschaftlichen Erfahrungen – den Kinderhändler Luigi und fliehen spektakulär aus Mailand.

Während der intensiven Vorbereitungen – auch für ein beeindruckendes, technisch ausgereiftes Bühnenbild mit Drehbühne und spürbarem Unwetter im Saal, auch für die mal zart, mal kräftig vorgetragen, immer aber berührenden Gesangssoli und – duette – haben die Jugendlichen mit großer Konzentration viel gelernt.

Bei den Aufführungen war ihre Auseinandersetzung mit all diesen großen Themen des beginnenden Erwachsenwerdens, der Konfrontation mit der Welt spürbar, sie wuchsen über sich hinaus und es gelang ihnen eine wunderbare Gemeinschaftsmeisterleisung.

Friederike Moos

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