„Peterson und Findus“ feiern Geburtstag mit buntem artistischen Programm 

Hoch, ganz hoch bis unter die meterhohe Saaldecke musste das Publikum den Blick schweifen lassen, denn bis dahin reichte das grüne Vertikaltuch, an dem die Artistinnen ihr Können schwindelfrei präsentierten, bevor sie sich – kunstvoll darin verwickelt – am Tuch gen Bühnenboden stürzten. Um wenige Meter davor in anmutiger Bewegung gebremst zu werden. 

72 Artistinnen und Artisten der Klassen 3 bis 8 zeigten am vergangenen Wochenende auf unserer Schulbühne einmal mehr ihr vielseitiges akrobatisches Geschick. Um die Nummern professionell präsentieren zu können, hatten alle während der vergangenen Wochen ausdauernd und intensiv mit ihren Zirkustrainern geprobt. 

Für das diesjährige Drehbuch und die Regie zeichnete Sportlehrerin Isabel Anobian verantwortlich, tatkräftig unterstützt von ihren Kollegen Pablo Giese und Sylvia Schneider, die das Zirkustheater bereits vor mehr als 20 Jahren für die Schule aufgebaut und etabliert hat. Die Regisseurin Isabel Anobian verstand es dabei unterhaltsam, die Rahmenhandlung aus Sven Nordquists bekanntem Kinderbuchklassiker „Peterson und Findus“ mit den artistischen Darbietungen zu verweben. So fanden denn auch beide Vorstellungen vor ausverkauftem Haus statt, die je 400 Karten waren im Nu vergriffen. 

Der kleine agile Kater Findus – frech und frisch gespielt von Kollegin Lisa Güldenhaupt – machte sich auf, in der Natur um Pettersons Hütte herum Erfahrungen zu sammeln, um endlich auch „groß“ zu sein. Sein alter Freund Peterson – diese Rolle füllte Kollege Titus Bremser unterhaltsam aus – hatte ihm schließlich erklärt, dass er davon unbedingt noch welche brauche vor seinem Geburtstag. Und Erfahrungen machte der abenteuerlustige Kater dann auch gleich jede Menge; er erlebte lustige Abenteuer, während die buntgemischte Tierschar nebst Mucklas auf und um Pettersons Hof unglaubliche Kunststücke vollbrachte.  

Fotos: S. Möller

Da „rankten“ sich Blumenkinder in luftiger Höhe elegant um die Trapezstangen, vollführten einen Spagat oder zeigten kunstvolle Hängefiguren, Eulen präsentierten auf dem Doppeltrapez ihr Können und weitere Artistinnen ließen das Publikum über ihre Kunststücke im frei schwingenden Netz staunen. 

Temporeiche Sprünge und Salti über teils meterhohe Kästen und Bügel vollführte die Parcours-Truppe um Pablo Giese als quirlige Mucklas; außerdem hatten die als Frösche Kostümierten am Teich tollkühne Weitsprünge vom Trampolin über bis zu vier Akrobaten im Programm. Da staunten nicht nur die schwedischen Freunde mit ihren Angelruten. Doch dann hieß es für die Frösche schnellstens abzutauchen: Die Störche waren los, stelzten auf ihren meterhohen Artistengeräten gekonnt über die Bühne und drehten auf Hoch-Einrädern schwindelfrei ihre Runden. 

Auch Pettersons Hühner bewiesen artistisches Geschick, indem sie flink ihre Leitern hinauf- und hinunterturnten, und kurz darauf vollführte auch ein Feen-Reigen am Boden anmutige Kunststücke. 

Dann wieder düsten die Mucklas auf Miniatur-Fahrrädern über Pettersons Hof und die Hasenbande flitzte auf Einrädern leichtfertig des Weges, teils sogar im Trio – stets auf der Hut vor dem listigen Fuchs. Der aufgeweckte Findus beobachtete auf Pettersons Wiese neugierig die hübschen Marienkäfer und Schmetterlinge, wie sie auf ihren großen Kugeln Balance-Artistik vorführten, und bestaunte all’ das bunte Treiben um ihn herum. Dabei durfte die Jonglage natürlich auch nicht fehlen: Neon leuchtende Ringe, Bälle und Pois machten unter Schwarzlicht Eindruck, dann wieder ließen die Künstler ihre Diabolos durch die Luft sausen und tauschten dabei mühelos ihre Positionen. Endlich fanden sich dann zu guter Letzt alle zu einem rauschenden Geburtstagsfest für den kleinen „großen Kater“ zusammen. 

Das Zirkusorchester aus Eltern und Kollegen spielte zu dem Bühnengeschehen live unter der Leitung von Pianistin Nina Aristova, sodass die Stimmung mal freudig, mal verzaubert, dann wieder schwungvoll und voller Elan die dargebotene artistische Präsentation untermalte. Darüber hinaus waren viele weitere engagierte Helferinnen und Helfer vor und während der Aufführung aktiv: Wunderbar farbenfrohe und phantasievolle Kostüme für alle Artisten wollten geschneidert, das Make-up mit sicherer Hand aufgetragen sein, das Bühnenbild  musste gebaut bzw. gemalt werden, Beleuchter mussten jede Nummer stets optimal ausleuchten, während die „Stage hands“ bei den Umbauten zwischen eben jenen fleißig die Artistikgeräte und Matten räumten. Und nicht zuletzt für das leibliche Wohl des Publikums und der Artisten musste in der Programmpause gesorgt werden….

Nach gut zwei Stunden ging ein buntes und kurzweiliges artistisches Programm zu Ende, nach zwei Stunden, in denen Artistinnen und Artisten sowie alle Helfenden rund um die Bühne spürbar ihr Bestes gegeben haben und in denen die Freude aller am Zirkustheater Beteiligten übergesprungen ist! Kein Wunder also, dass das Publikum diese mit stehenden Ovationen verabschiedete. 

Sicher dürfen wir uns bereits auf die nächste Ausgabe des Zirkustheaters im kommenden Jahr freuen. 

Stephanie Möller 

Kommentare sind geschlossen.