Ort der internationalen Begegnung: Rudolf Steiner-Schule Witten-Heven lud zum „Fest der Kulturen“

Südamerikanische Gitarrenklänge wehten über den bunt geschmückten Schulhof und empfingen die zahlreichen Gäste, die sich am vergangenen Wochenende zur Billerbeckstraße nach Witten-Heven aufgemacht hatten: Die dort ansässige Rudolf Steiner-Schule hatte wieder zu ihrem jährlichen „Fest der Kulturen“ geladen, einem vielfältigen, fröhlichen Fest der Völkerverständigung und der gelebten Willkommenskultur. Das Fest wird traditionell in Zusammenarbeit mit dem Waldorf-Familienzentrum Billerbeckstraße und dem Arbeitskreis „Integration“ der Schule durchgeführt. Es ist der Höhepunkt der Arbeit mit Flüchtlingen, die in der Schule und im Waldorf-Familienzentrum unterjährig stattfindet. Eröffnet wurde es von Schulleiterin Christine Kolben, im Anschluss betonte die stellvertretende Bürgermeisterin Wittens, Beate Gronau, noch einmal die Wichtigkeit solcher Arbeit und zeigte sich dabei beeindruckt von dem internationalen Programm für Klein und Groß, mit dem Schüler und Lehrer ihre Gäste auf dem weitläufigen, blühenden Schulgelände empfingen, das mit seinen Aktionsständen an einen quirligen Markt erinnerte.
So wurden bei strahlendem Sommerwetter afrikanische Trommel-Workshops angeboten, gemeinsam Lieder aus aller Welt gesungen, wie auf dem Balkan getanzt und fremdländische Streich- und Zupfinstrumente einmal selbst ausprobiert. Wer mochte, konnte sich an verschiedenen arabischen oder asiatischen Schriftarten probieren oder aber sich selbst als „Malgrund“ zur Verfügung stellen und mit ornamentaler Mehndi-Malerei auf Händen oder Armen – einem sogenannten Henna-Tattoo – herausputzen lassen. Zugleich stellten verschiedene Vereine wie beispielsweise „Hilfe Direkt e.V.“ ihre Arbeit für Flüchtlinge oder Hilfsaktionen für Kinder in Afghanistan und Nepal vor.
Und wie bei einem regen Markttreiben durfte natürlich auch bei diesem Fest das leibliche Wohl nicht zu kurz kommen, wobei ungewohnte Gewürze und Kräuter die hungrigen Besucher neugierig machten: Am internationalen Buffet konnten „Speisen aus aller Welt“ probiert werden, welche die ebenso internationale Schulgemeinschaft zusammengetragen hatte.
Auf die Kinder warteten bei dem Fest darüber hinaus zahlreiche weitere Mitmach-Aktionen: An Staffeleien durften sie farbenfrohe Kunstwerke schaffen, auf dem Manegenteppich mit allerlei Ausrüstung der schuleigenen „Circus Academy“ Geschicklichkeit und Gleichgewichtssinn beweisen, Hüpfseile selbst herstellen oder beim Parkours-Workshop buchstäblich „über Tische und Bänke gehen“. Außerdem haben zahlreiche Schüler bunte Luftballons mit persönlichen Grüßen in den Wittener Himmel geschickt. Sie hoffen, dass Finder ein paar der Karten an das Schulsektretariat zurücksenden werden.
Es heißt also gespannt abzuwarten, wessen Ballon es in den Sommerferien wohl am weitesten „in alle Welt“ geschafft hat…?

Stephanie Möller

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