Liebgewonnene Rituale in herausfordernden Zeiten: Corona zum Trotz strahlt es auch in diesem Jahr helle im Adventsgärtlein – und in so manchem Kinderherz

Langsam öffnet sich die Tür und herein kommen bedächtigen Schrittes hintereinander die Schul- bzw. Kindergartenkinder, sich einander an den Händen haltend; sie laufen unter Führung ihrer Klassenlehrerin bzw. ihrer Gruppenleiterin in dem halbdunklen, nur spärlich von Kerzenlicht erhellten Raum bis zu ihrem Platz in dem Rund aus Bänken und setzen sich. Erwartungsvoll blicken sie vor sich auf den Boden auf die Spirale aus duftenden Tannenzweigen, worauf abwechselnd Edelsteine und goldene Papiersterne gelegt sind. In der Mitte der Spirale brennt ruhig eine große Kerze.
Das Ritual des Adventsgärtleins, das die Kinder erwarten, läutet traditionell die Adventszeit stimmungsvoll ein. In diesen durch das Coronavirus in besonderem Maße naherausfordernden Zeiten scheint ein solch tradiertes, liebgewonnenes „Stück Normalität“ im Gang der Jahreszeiten noch einmal umso wichtiger und wertvoller. Zwar musste der Ablauf des Adventsgärtleins den aktuellen Hygieneregeln angepasst werden – also schweren Herzens keine Eltern und Geschwisterkinder als Chor im Publikum -, doch konnten die Kinder dennoch ein sehr schönes, friedvolles Miteinander erleben, das in diesem Jahr durch eine besonders ruhevolle Atmosphäre gekennzeichnet war, denn auf seinem Weg zur Kerze in der Mitte der Adventsspirale wird das jeweilige Kind nur von den festlich-zarten Harfen- und Leierklängen begleitet.
Dieser Beginn der Vorweihnachtszeit darf dennoch mit allen Sinnen erlebt werden: In der festlichen Stimmung leuchten die Kerzen und Kinderaugen strahlen, goldene Sterne funkeln auf tiefem Grün der frischen Fichten- und Tannenzweige und zum Duft des Waldes mischt sich derjenige der Bienenwachskerzen und rotgelber Äpfel. Die sattroten Weihnachtssterne setzen zudem Akzente auf dunklem Tannengrün.
Die Klassenlehrerin bzw. Erzieherin übergibt jedem Kind nacheinander jeweils eine Kerze in einem Apfel als Ständer. Das Kind geht daraufhin einzeln zur Mitte der Spirale, trägt dabei seine Kerze andächtig vor sich her, beide Hände um den saftig-roten Apfel gelegt, um die eigene Kerze an der großen zu entzünden.
Ist es geschafft, seine Kerze zum Brennen zu bringen, darf das Kind den Apfel samt Kerze auf einem der Goldsterne abstellen, sodass mit dem Eintreten jedes weiteren Kindes die Spirale durch den zunehmenden Kerzenschein mehr erstrahlt.
Und mit jeder leuchtenden Kerze mehr merken die Kinder, dass der Zauber der Weihnachtszeit nun wohltuend Einzug gehalten hat und die Vorfreude auf das bevorstehende Fest wachsen darf – hoffnungsvoll trotz aller (sozialer ) Herausforderungen in dieser schwierigen Zeit….

Ich wünsche Ihnen und euch eine besinnliche Adventszeit, in der alles ganz wunderbar weihnachtlich wird.

Herzlich
Stephanie Möller

(Öffentlichkeitsarbeit)

Foto: S. Möller

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