Viele anerkennende „Ohs“ und „Ahs“ erfüllten den Ausstellungsraum und so manchen Besucher sah man mit zustimmendem Nicken oder mit lobenden Worten vor den hübsch gestalteten Tischen mit den Werkstücken stehen… – Vier Wochen vor Ferienbeginn endete jetzt die Primarstufenzeit der Viertklässler offiziell mit einem Highlight für Klein und Groß: An zwei Nachmittagen präsentierten die Schülerinnen und Schüler um Klassenlehrerin Grit van Aalst der Schulgemeinschaft im Foyer und im Saal stolz die Ergebnisse ihrer Projektarbeiten, an denen sie während der letzen Monate fleißig gearbeitet hatten. Diese Arbeiten aus je einem praktischem Teil, der Dokumentation desselben in einem Berichtsheft und der mündlichen Präsentation in Form eines 5-minütigen Vortrages bilden in Waldorfschulen traditionell den Viertklassabschluss, mit dem die Schülerinnen und Schüler auch zeigen, wie viel sie seit ihrer Einschulung an Reife, an Fähigkeiten und Fertigkeiten hinzugewonnen haben, sodass sie nach den Ferien getrost in das Mittelstufenhaus umziehen können.
Präsentiert wurde dem interessierten Publikum ein vielfältiges und kurzweiliges Programm, bei dem sich die Kurzvorträge der Kinder über ihr jeweiliges Projekt mit musikalischen und sportlich-artistischen Beiträgen abwechselten. So konnten einzelne Schülerinnen und Schüler mit Stücken am Klavier, auf dem Cello, der Geige oder der Harfe ihr Können zeigen, daneben lockerten beispielsweise Zauberkunststücke aus der schuleigenen Magic Academy und Einradnummern aus der Zirkusschule die Vortragsreihe auf.
Die Projektarbeiten selbst waren so vielfältig und bunt wie eine Malerpalette, wobei mal Handarbeit, mal handwerkliches Tun im Vordergrund stand: Da wurde eifrig Kleidung gestrickt und genäht, wurden vegetarische Brotaufstriche kreiert und Kuchen gebacken, wurde mit Henna gemalt, Glas graviert, geschnitzt und Naturmedizin angerührt. Einige Viertklässler hatten einen Tierkäfig für den heimischen Liebling gebaut, andere Spielzeug fürs Meerschwein oder einen Kratzbaum für die geliebten Stubentiger. Auch eine Fotowand in Hundeform, ein Schneckenterrarium, ein Mini-Gewächshaus für Küchenkräuter und verschiedene Geschicklichkeits-, Brett- oder Tischspiele gab es zu bestaunen. Manche Schüler hatten verschiedene Modelle aus Holz, Pappmaché oder Lego gebaut, um Sehenswürdigkeiten Wittens, ein Sami-Dorf oder auch die Geschichte Südkoreas zu veranschaulichen, wieder andere hatten eine mobile Fahrradrampe oder eine Leiter gezimmert.
Doch auch so manches Großbauprojekt konnten die Viertklässler eindrucksvoll umsetzen: So wurden – mit ein wenig Hilfe beim Werkzeuggebrauch und dem Know-How – gleich zwei Holzpferde für den heimischen Garten fertiggestellt, ein Floß zur Jungfernfahrt auf der Ruhr zu Wasser gelassen, ein Hühnerstall für das neue Hobby Hühnerzucht und ein Tischchen fürs eigene Kinderzimmer gebaut sowie eine lebensgroße Fußball-Torwand aus Nussholzruten „geflochten“.
Und dank des emsigen Übens mit Klassenlehrerin van Aalst während der vergangenen Wochen gelang trotz ein wenig Nervosität allen Schülerinnen und Schülern ihr Vortrag über ihre jeweilige Arbeit bravourös, nicht nur zur Freude des Publikums – die Viertklässler strahlten beim Abschlusslied voller Stolz um die Wette!
Stephanie Möller
