Das tapfere Schneiderlein

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Als am vergangenen Donnerstag die Erstklässler für ihre Mitschüler der 2., 3., 4., 6. und 9. Klasse die Bühne im Foyer betraten, war ihnen die Nervosität kaum anzumerken. Stattdessen spielten sie das von ihrem Klassenlehrer bearbeitete Grimmsche Märchen mit großem Eifer und ebensolcher Spielfreude. Daneben begleiteten sie das Stück passagenweise mit ihren Flöten. Dafür hatten sie während der letzten Wochen intensiv geprobt, unterstützt auch durch Herrn Queißer und einige Eltern, die sich einmal mehr um die Kostüme und Requisiten verdient gemacht haben.

Und so erklang zu Beginn des Stückes der den soeben erlegten Fliegen geltende, wohbekannte Ruf „Siebene auf einen Streich!“ als Auftakt zu einer durch und durch kurzweiligen Unterhaltung, in welcher der gewitzte Schneider Zwirn und Schere beiseite legt, um mit List und spitzbübischer Keckheit drei ihm vom König auferlegte Prüfungen zu bestehen und auf diese Weise den Thron zu erringen – nach althergebrachter Tradition die schöne Königstochter natürlich inklusive. Der König ist dabei überzeugt von der Stärke des von ihm Auserkorenen, hat der doch schließlich – glaubt man der Inschrift seiner Leibbinde – gar sieben Gegner im Kampf besiegt. Und wirklich nimmt es der Schneider mit streitbaren Riesen, einem wilden Einhorn und auch mit einem grimmigen Untier auf, indem er sich mutig auf seinen Einfallsreichtum verlässt. Die temperamentvollen Fabelwesen mit ihren liebevoll gestalteten Pappmaché-Köpfen machten dabei den Schauspielern sichtlich ebensolche Freude wie den Zuschauern.

Gestärkt durch den Applaus ihrer Mitschüler wich bei der zweiten Aufführung für die Familien am darauffolgenden Tag die ernsthafte Konzentration der jungen Schauspieler ein Stück weit einer fröhlichen Gewissheit um das eigene Können. Und manch ein Elternteil durfte sich verwundert über ein bisher ungeahntes Talent seines Kindes freuen.

Zu was es Einer bringen kann, wenn er nur selbstsicher genug und einfallsreich ist und mit großer Freude ans Werk geht, hat nicht nur das Schneiderlein bewiesen, sondern ebenso unsere erste Klasse bei ihrem Spiel. In diesem Sinne: Feuerprobe tapfer bestanden!
Und an Herrn Weiler ein herzliches Dankeschön für diesen wunderschönen Abschluss der ersten Klasse!

Stephanie Möller

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